Leitfaden zum Umgang mit in der Natur aufgefundenen Wildvögeln, Fledermäusen, usw. (z.B. Schlagopfer)

Was ist zu tun, wenn tote oder verletzte Tiere im Wald - insbesondere unter Windenergieanlagen - gefunden werden?

Prinzipiell gilt: Alle Funde sollten gemeldet werden, selbst wenn es sich um bereits teilweise verweste Tiere handelt.

Insbesondere potentielle Schlagopfer der Windenergieanlagen sind derzeit unbedingt zu melden. Dazu haben wir eine Email-Adresse eingerichtet: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Ein ganz allgemeiner Leitfaden zum Umfang mit in der Natur aufgefundenen Wildvögeln wird aktuell von uns mit der untereren Naturschutzbehörde abgestimmt und danach hier online gestellt.

Man unterscheidet in Tierarten, die dem Jagdrecht unterliegen und solche, die nicht dem Jagdrecht, aber dem Naturschutzrecht unterliegen. Viele Greifvögel und alle Fledermäuse fallen dabei nicht unter das Jagdrecht und sind demzufolge dem zuständigen Landratsamt (untere Naturschutzbehörde), ggf. auch Polizeidienststellen und Gemeindebehörden zu melden.

Für Totfunde gilt der Grundsatz, dass das Tier am Ort zu belassen ist. Um jedoch die Todesursache grundsätzlich zu untersuchen, ist es notwendig, dass das Tier vom CVUA Stuttgart (Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart) untersucht wird. Dies ist für potentielle Schlagopfer notwendig.

Zusätzlich ist bei wahrscheinlichen Schlagopfern ein Meldebogen für die zentrale Fundkartei über Anflugopfer an Windenergieanlagen (WEA) auszufüllen (Staatliche Vogelschutzwarte des Landesamtes für Umwelt des Landes Brandenburg, vgl. dazu http://www.lugv.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.312579.de). Der Meldebogen ist hier zu finden. Bitte Fotos der Tiere beifügen.

Vor Ort:

  • Fotos von der Fundsituation (Fledermaus + WEA)
  • detaillierte Fotos der Fledermaus, am besten Lineal oder anderes Zentimetermaß danebenlegen, Ohren und Schnauze sollten auch gut zu erkennen sein, um die Art eindeutig bestimmen zu können
  • Entfernung zum Turm und Himmelsrichtung notieren
  • Nummer der WEA notieren (steht auf der Tür)
  • Fledermaus vorsichtig in Plastikbeutel, z.B. Gefrierbeutel befördern

    Wenn Sie das Fundtier nicht mitnehmen wollen, so benötigen wir umgehend Nachricht, damit es sichergestellt werden kann (z.B. Email an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.)

Zu Hause:

  • Falls Versenden am gleichen Tag nicht mehr möglich, Fledermaus in Kühlschrank legen; jedoch nicht einfrieren (ein Barotrauma bei Fledermäusen wäre damit nicht eindeutig zu differenzieren)
  • Meldebogen (sh. oben) ausfüllen und per Email an die Adresse im Meldebogen verschicken.
    Kopie des Meldebogens bitte an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. sowie die untere Naturschutzbehörde beim zuständigen Landratsamt (Heilbronn bis auf Anlage F-1, hier ist es der Hohenlohekreis)
    Wir können prinzipiell auch die Weiterleitung an die notwendigen Stellen übernehmen. Bitte ggf. kurze Mitteilung.
  • Bitte Fotos anhängen
  • Bei einigermaßen frischen Tieren (die noch nicht deutlich verwest sind): Verschlossenen Plastikbeutel mit Fledermaus in kleinen Karton verpacken (am besten mit Luftbläschenfolie), Begleitschreiben mit Bitte um Untersuchung dazulegen, der Einfachheit halber auch Kopie vom Meldebogen, adressieren an: CVUA Stuttgart, Schaflandstr. 3/2, 70736 Fellbach. Möglichst sofort zur Post bringen. Wem es nicht zu teuer ist, Expressversand.
    Hier können wir die Kosten übernehmen. Wir bitten dann um zeitnahe Informationen, wo das Tier zu finden ist! (z.B. Whatsapp an: 0176-99084050)
  • Bei schon stärker verwesten Tieren bitte folgendermaßen vorgehen (gemäß Informationen von H. Dürr, LUGV Brandenburg):
    Da die Bestimmung der Arten doch Restzweifel aufkommen lässt wäre es hilfreich, wenn man die Fledermäuse, die nicht eingesandt werden, mitnimmt und in saugfähigem Papier eintrocknen lässt, damit sie später an Schädelmerkmalen, Unterarmlänge und einigen weiteren Merkmalen sicher nachbestimmt werden. Es wäre schade, wenn da die eine oder andere seltenere Art unentdeckt bliebe. Getrocknete Tiere kann man später in Zellstoff eingewickelt und mit Bleistift beschriftet in einem Glas o.ä. geruchsneutral lagern und versenden. Das kann "am Ende der Saison" erfolgen und vielleicht findet sich noch jemand vor Ort, der die Tiere nachbestimmen kann.
    Da diese Vorgehensweise nicht jedermanns Sache ist können wir das ggf. für Sie übernehmen. Wichtig ist, dass der Fund auf alle Fälle gemeldet wird.