Offener Brief: Grünes Vorzeigeprojekt wird zum Öko-Desaster - Viele Schlagopfer im Windpark Harthäuser Wald

Pressemitteilung

In einem offenen Brief wendet sich die Schutzgemeinschaft Harthäuser Wald e.V. an das Umweltministerium, an das Landratsamt Heilbronn sowie an die den Landkreis Heilbronn vertretenden Mitglieder des Landtags:

>> offener Brief <<

Die Schutzgemeinschaft Harthäuser Wald e.V. hat sich im Zusammenhang mit der Planung des derzeit größten Windparks in Baden-Württemberg gegründet und versteht sich als lokale Naturschutzorganisation, die z.B. während der mehrwöchigen Amphibienwanderungszeit über 2000 Tiere retten und die in Baden-Württemberg sehr seltene Gelbbauchunke im Harthäuser Wald an mehreren Stellen nachweisen konnte.

Aufgrund der aktuellen, dramatischen Entwicklung hat sie den heutigen offenen Brief an die im Verteiler genannten Stellen versandt. Die meisten der Schlagopfer wurden nicht nur an die bundesweite Meldedatei in Brandenburg mit dem entsprechenden Formblatt gemeldet, sondern auch zur Untersuchung der Todesursache an die zuständige CVUA in Stuttgart gesandt.

 

Krötenzaun 2016 - Statistik

Die nachfolgende Tabelle wird von M. Valentin aktualisiert:

Datum

Gerade m.

Gerade w.

Kurve m.

Kurve w.

Nachts m.

Nachts w.

Temp.

ca. 20 Uhr

Wetter

Opfer

Gesamt

Besonderheiten

28.01.2016

 

 

 

 

4

0

7 °C

feucht

3

4

 

29.01.2016

 

 

 

 

0

0

5 °C

feucht

0

 

 

30.01.2016

 

 

 

 

0

0

5 °C

Regen

2

 

 

31.01.2016

 

 

 

 

0

0

4 °C

Regen

0

 

 

01.02.2016

 

 

 

 

10

0

10 °C

stürmisch

1

10

 

02.02.2016

 

 

 

 

0

0

 

Regen, Sturm

 

 

 

03.02.2016

 

 

 

 

/

/

1 °C

Sturm

/

 

 

04.02.2016

 

 

 

 

0

0

2 °C

Regen

2

 

 

05.02.2016

 

 

 

 

2

1

4 °C

feucht

0

3

 

06.02.2016

 

 

 

 

0

0

6 °C

feucht

 

 

 

07.02.2016

 

 

 

 

0

0

 

feucht

 

 

 

08.02.2016

 

 

 

 

0

0

5 °C

naß

0

 

 

09.02.2016

 

 

 

 

3

0

6 °C

Regen, Sturm

1

3

 

10.02.2016

 

 

 

 

/

/

2 °C

Regen

/

 

 

11.02.2016

 

 

 

 

0

0

3 °C

feucht

0

 

 

12.02.2016

 

 

 

 

/

/

2 °C

feucht

/

 

 

13.02.2014

4

2

1

0

0

0

4 °C

feucht

0

7

 

14.02.2016

0

0

0

0

2

0

4 °C

feucht

0

2

1 Frosch

15.02.2016

0

0

0

0

0

0

3 °C

feucht

 

 

 

16.02.2016

0

0

0

0

/

/

0 °C

feucht

/

 

 

17.02.2016

0

0

0

0

/

/

0 °C

feucht

/

 

 

18.02.2016

0

0

0

0

/

/

0 °C

trocken

/

 

 

19.02.2016

0

0

0

0

/

/

-1 °C

trocken

/

 

 

20.02.2016

13

2

0

0

2

0

6 °C

Regen, Sturm

5

17

1 Frosch

21.02.2016

47

11

0

0

135

21

10 °C

Sturm

8

214

1 Frosch

22.02.2016

76

7

2

0

146

24

8 °C

windig

15

255

Temp.sturz

23.02.2016

2

0

0

0

/

/

2 °C

Schnee

/

2

 

24.02.2016

0

0

0

0

0

0

1 °C

Schnee

 

 

 

25.02.2016

0

0

0

0

0

0

-3°C

trocken

0

 

 

26.02.2016

2

0

0

0

0

0

0 °C

trocken

0

2

 

27.02.2016

0

0 0 0 0 0 0 °C trocken 0

 

 

28.02.2016

0

0 0 0 0 0 2 °C trocken, windig 0

 

 

29.02.2016

0

0 0 0 0 0 -1 °C Schneefall 0

 

 

01.03.2016

0

0 0 0 0 0 4 °C trocken 0

 

 

02.03.2016

1

0 0 0 0 0 3 °C feucht 0 1

 

03.03.2016

0

0 0 0 0 0 2 °C feucht 0

 

 

04.03.2016

3

1 3 0 6 1 4 °C Regen 3 14

 

05.03.2016

1

0 0 0 3

0

3 °C feucht, nachts Schneefall 1 4

Erster Froschlaich!

06.03.2016

0

0 0 0 0 0 2 °C feucht 0

 

 

07.03.2016

0

0 0 0 0 0 1 °C trocken 0

 

 

08.03.2016

0

0 0 0 0 0 -1 °C trocken 0

 

weiterer Froschlaich am Bopp See

09.03.2016

0

0 0 0 0 0 -2 °C trocken 0

 

  "

10.03.2016

0

0 0 0 0

0

2 °C trocken 0

 

 "

11.03.2016

0

0 0 0 0 0 5 °C trocken 0

 

 "

12.03.2016

0

0 0 0 0 0 4 °C trocken 0

 

 "

13.03.2016

0

0 0 0 0 0 3 °C trocken, windig 0

 

"

14.03.2016

0 0 0 0 0 0 4 °C trocken 0

 

 

15.03.2016

0 0 0 0 0 0 3 °C tagsüber leichter Regen 0

 

 

16.03.2016

0

0 0 0 0 0 4 °C trocken

0

 

 "

17.03.2016

0

0 0 0 0 0 5 °C trocken 0

 

"

18.03.2016

1

0 0 0 6 0 7 °C trocken 0 7 " Froschgesänge am See

19.03.2016

0

0 0 0 0 0 4 °C trocken 0

 

 "

20.03.2016

0

0 0 0 0 0 4 °C trocken 0

 

" Froschgesänge,    Frösche aktiv

21.03.2016

0

0 0 0 1

 0

6 °C trocken 0

 1

" Froschgesänge, Frösche aktiv

22.03.2016

6

0 0 0 0 0 4 °C trocken 1 6 "

23.03.2016

0

0 0 0 14 3 4 °C tagsüber etwas Regentrpf. 4 17 " zunehmend Erdkröten im See

24.03.2016

4

1 0 0 2 0 7 °C nachts leichter Regen 0 7 ", 2 Bergmolche

25.03.2016

2

5 2 2 301 81 5 °C Dauerregen 6 393 3 Feuersalamander,        2 Frösche,          Erdkröten um den See

26.03.2016

28

20 0 0 184 83 7 °C feucht 3 315 1 Feuersalamander,        3 Frösche

27.03.2016

1

0 0 1 94 43 6 °C tagsüber leichter Regen 2 139 3 Frösche, viele Erdkröten um den See

28.03.2016

44

15 2 0 231 74 7 °C Regen 6 366

1 Feuersalamander,         3 Frösche

29.03.2016

7 5 0 0 95 35 6 °C Regen 2 141

Larve im Bachlauf, vermutl.Feuersalamander

30.03.2016

21 12 0 0 24 3 6 °C Regen 1 60

Rückkehrer am Zaun

31.03.2016

8 3 0 0 24 4 10 °C Nieselregen -zig Rückkehrer 37

tagsüber Tausende am See, nachts starke Rückreise

Gesamt

271

 84

 10

 3

1289

 370

 

 

 

 2026

 

Legende:

"Gerade" bedeutet das gerade Zaunstück entlang der L 1047 von Seehaus bis oberen Waldrand

"Kurve" bedeutet das Zaunstück in der Kurve unterhalb des Seehauses

"m." bedeutet Männlich

"w." bedeutet weiblich

Aufbau Krötenzaun (2016)

Die gemeinsame Sorge um die Amphibien am Bopp-See führte im Frühjahr 2015 zu einer Kooperation zwischen unserem Mitglied M. Valentin, die seit über 10 Jahren hier nachts Erdkröten einsammelt, und der ökologischen Baubegleitung P. Fuhrmann, in deren Folge erstmalig genaue Zahlen der Population an Erdkröten im Gebiet zwischen Seehaus und Widdern nachgewiesen wurde. Gemeinsam wurden über 1200 Tiere an den See gebracht.

Da der „Krötenzaun“ mit Wegfall der Logistikfläche am Seehaus nicht mehr gebraucht wurde, durften wir ihn für die reguläre Amphibienwanderung verwenden.

Aufgrund der sehr milden Temperaturen nach dem Frost im Januar wurden bereits sehr früh erste Amphibien auf dem Weg zum Laichplatz am Bopp – See beobachtet. Deshalb mussten wir recht früh zur Tat schreiten und haben am 13.2.2016 unter der Anleitung von P. Fuhrmann und M. Valentin unseren ersten Amphibienleitzaun aufgestellt.

Es nahmen viele Helfer teil; besonders freut uns, dass auch zwei Helfer des Nabu Möckmühl dabei waren. Es waren Materialien zum Zielort zu bringen, Verstrebungsstangen aufzustellen, Zaun zu verlegen, Heringe einzubringen, Eimer zu vergraben, Stöckchen zuzuschneiden, Laub zu sammeln....aber mit kurzer Kaffeepause waren wir Dank der regen Beteiligung bereits nach 3 Stunden fertig.

Wir haben viel gelernt, z.B. dass die Fangeimer mit Laub bestückt werden müssen um die Amphibien gegen Austrocknung zu schützen, und dass alle Eimer mit einem Stöckchen versehen werden müssen, damit hineingefallene Mäuse u.a. Kleinsäuger herausklettern können. Die Eimer müssen mit kleinen Löchern versehen sein, damit sich darin kein Regenwasser sammeln sondern abfließen kann. Ein Problem stellte sich dabei sehr schnell heraus: aufgrund der Regenfälle war der Boden völlig durchnässt; der Graben führte tw. Wasser. Die Eimer liefen von unten mit Wasser voll und mussten weiter hoch versetzt werden.

Bereits beim ersten Kontrollgang am nächsten Morgen zeigte sich, dass diese Maßnahme nicht ausreichte: 8 Eimer standen voll mit Wasser und mussten entfernt werden. Lediglich einer davon konnte alternativ platziert werden. Das könnte sich in Nächten mit vielen wanderfreudigen Amphibien als problematisch erweisen, weil zu wenig Eimer vorhanden sind, um alle Tiere zu erfassen. In diesen Nächten werden wir dann länger und intensiver unterwegs sein um möglichst viele Tiere retten zu können.

Unser Krötenzaun verläuft entlang der L 1047, vorbei an Äckern. An den Zufahrten zu diesen Äckern lässt sich der Zaun nicht abdichten, hier kommt es nach wie vor zu vielen Opfern. Auch die Ziegelsteige, auf der viele Amphibien zum Bopp – See wandern, ist zur L 1047 zu nicht zu sichern. Deshalb sind wir hier weiterhin nachts bei Temperaturen über 2 °C unterwegs um die Tiere abzufangen. Morgens muss der Krötenzaun bei jeder Temperatur kontrolliert werden – es könnten ein paar vorwitzige Tiere dennoch unterwegs gewesen sein, oder andere Tiere in den Eimern festsitzen. Unter den Helfern haben wir eine Art Dienstplan erstellt, damit die Betreuung der Tiere und des Zauns jederzeit sichergestellt ist.

In einer Vor–Ort–Begehung mit Fr. Kielhorn von der Unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt Heilbronn wurde erreicht, dass die Ziegelsteige zur Zeit der aktiven Amphibienwanderung nachts für Fahrzeuge gesperrt wird.

Immer wieder ist mit neuen Herausforderungen umzugehen: die vollgelaufenen Eimer (zum Glück kam kein Tier zu Schaden!), der Sturm zerzauste den Zaun über größere Strecken wie ein Segel und riss Heringe aus dem Boden, und der Schnee drückte den Zaun herunter.

Weitere Verspannungsstreben wurden eingefügt und zahlreiche Heringe ergänzt. Wir lernen daraus und erfahren dabei, wie wir es nächstes Jahr verbessern können.

Nach einem milden Abend mit sehr milden Temperaturen kam es in der Nacht zu einem Temperatursturz und Schneefall. Da hieß es, morgens früh die Tiere aus den Eimern zu befreien.

Man kann Männchen und Weibchen übrigens ganz einfach unterscheiden: abgesehen davon, dass die Männchen quaken und im Gegensatz zu den Weibchen am Straßenrand aufrecht sitzend auf die Weibchen warten, verfügen die Männchen über „Balzschwielen“: das sind dunkle Stellen an den beiden inneren Vorderzehen.

Während die Amphibienwanderung 2015 erst Anfang März begann, sind die Tiere dieses Jahr sehr früh dran. Die inzwischen gefallenen Temperaturen lassen die Gesamtentwicklung spannend werden.

In einer Extra – Rubrik (*klick*) werden wir täglich für Interessierte die aktuellen Zahlen der Tiere veröffentlichen.

Amphibien leben übrigens seit mehreren hundert Millionen Jahren auf unserer Erde und haben sogar die Dinosaurier überlebt. Heutzutage gehören sie allerdings leider zu den vom Aussterben am gefährdetsten Tierarten! Sie stehen deshalb unter ganz besonderem Schutz.

 

 

Ein Teil der Helfer war bereits gegangen, daher ist das Gruppenbild leider nicht ganz vollständig. Vielen Dank an alle Helfer!

 

Einladung zur Bannwald-Führung

Am Sonntag, den 29.11.2015 treffen wir uns um 10:00 Uhr am Parkplatz des "Tiroler See".
Dieser befindet sich an der Verbindungsstraße von Bieringen nach Forchtenberg auf der linken Seite der Landesstraße K2321, kurz vor der Abzweigung zum Schleierhof (Forchtenberg).

Förster Weik aus Künzelsau wird uns durch den Bannwald Hofstatt führen.

Weitere Infos in unserem aktuellen Newsletter: http://www.schutzgemeinschaft-harthaeuser-wald.de/j/index.php/newsletter/archiv/archive/view/listid-1/mailid-18-bannwald?tmpl=component

 


 

Landesweite Demonstration gegen die Industrialisierung unserer Natur- und Erholungsräume am 31.10.2015

Update 2015-31-10:

Besuchsversuch von Ministerpräsident Kretschmann und Minister Untersteller auf unserer Demo. Seit drei Jahren kämpften wir gegen diesen Windpark und ein Großteil von uns sind enttäuschte Wähler der grünen Partei!

Seine Antwort auf diese Situation dann im Festzelt (er kam gerade von einer China-Reise). Genau Herr Kretschmann: Mann muss wissen, wann man verloren hat! Ihre Partei verliert gerade jegliche Glaubwürdigkeit zum Thema Naturschutz! Wir wissen leider immer noch nicht, warum die Anlagen genehmigt wurden, an denen der Rotmilan angeblich nur 100m hoch fliegt! Selbst LuBW sieht dies mittlerweile anders.

 


 

Update 2015-10-20:

Flyer zum Download mit Update zum Veranstaltungsort: http://www.schutzgemeinschaft-harthaeuser-wald.de/Downloads/Demo-Flyer-V5.pdf

Wir suchen noch Ordner, bitte per Email bei uns melden: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.


Wir rufen auf zur landesweiten Demonstration gegen die Industrialisierung unserer Natur- und Erholungsräume!

Es sollen weitere Windräder im Harthäuser Wald gebaut werden!
Am 31.10.2015 wird die ZEAG nach eigenen Angaben mit Freibier und unter Teilnahme hochrangigerer Regierungsvertreter den Windpark Harthäuser Wald einweihen (Quelle).
Hier gilt es, ein landesweites Zeichen zu setzen, dass die rücksichtslose Bebauung und Verlärmung unserer Wälder nicht des Bürgers Wille und Verständnis einer naturverträglichen Energiewende sein kann!
 
Doch nicht nur im Harthäuser Wald, sondern auch in ganz Baden-Württemberg sollen - auch in vielen Waldgebieten - weitere Windenergieanlagen gebaut werden.
Die Demonstration richtet sich daher gegen die ungezügelte Wandlung unser Natur- und Erholungsräume zu Industrielandschaften!
Es reicht nicht, wenn jede Bürgerinitiative nur vor der eigenen Haustüre demonstriert!
Hier ist die Gelegenheit, gegenüber den erwarteten Gästen der grünen Landesregierung und ihren Entscheidungsgehilfen ein klares, öffentlich sichtbares Zeichen zu setzen.

 Aufruf zur landesweiten Demo

Organisatorisches

Wir haben gegenüber dem Landratsamt Heilbronn eine Abschätzung der Teilnehmerzahl abgegeben.
Daher bitten wir, dass wenn sich Bürgerinitiativen zur gesammelten Teilnahme entschließen, uns eine kurze Nachricht senden, wieviele Teilnehmer ggf. aus ihrer Bürgerinitiative teilnehmen!

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Anfahrtskizze gibt es hier zum Download

Parkmöglichkeiten sind in Widdern beim Sportplatz zu finden. Von dort aus sind es ca. 1,5km Fußmarsch bis zur Burkhardtsruhe (sh. Anfahrtsskizze).

Alle Fragen bitte ausschließlich über die Kontaktadresse!

Ablauf der Demonstration

  • Treffen an der Burkardtsruhe
  • Demonstrationszug zum Seehaus
  • Kundgebung am Seehaus